Schönes letztes Eck der Welt
Am westlichen Ende der südsteirischen Weinstraße liegt Oberhaag. Direkt an der Altenbach-Klamm, die wir hier schon einmal vorgestellt haben, befindet sich der Buschenschank Stelzl, Vulgoname Altenbacher. Weinbauer Hans Stelzl hatte überhaupt erst die Idee, die Klamm zu schließen. Eine Erfolgsgeschichte von der viele in der Region profitieren.
„Manche sagen ja, dass es hier das letzte Eck der Welt ist“, erzählt Hans Stelz, als er die Brettljause im Buschenschank Stelzl – Altenbacher serviert, „Weil wir so abgelegen sind, haben wir erst 1957 den Strom bekommen. Aber es ist so schön hier. Ich bin stolz hier geboren zu sein.“ Damit zu tun hat wohl auch die Geschichte der weißen Frau, die ihm sein Großvater immer wieder erzählt hat, als Stelzl noch ein kleiner Bub war. Drei Tage lang sei der Großvater von der Weißen Frau in die Altenbach-Klamm entführt worden. Sie habe ihm beigebracht hart zu arbeiten und viel zu lernen. Eine Geschichte die den heutigen Weinbauern beeindruckt hat. Als er schließlich selbst das erste Mal die Altenbach-Klamm durchwandert hat, war er überzeugt: „Daraus muss man etwas machen.“ Lang wurde er belächelt, doch als mit dem EU-Beitritt auch Fördergelder locker wurden, ist auch die Gemeinde mitgezogen. Insgesamt neun Grundeigentümer mussten von der Idee überzeugt werden. 2009 wurde die Altenbach-Klamm schließlich für Gäste geöffnet.
Davon profitiert neben der Mostschenke am oberen Ende der Klamm auch Hans Stelzl, der direkt am Eingang der Klamm seinen Buschenschank betreibt. „Viele Gäste lassen ihr Auto hier stehen und kehren noch einmal ein, bevor sie nach Hause fahren“, erzählt er. Aber auch die ganze südsteirische Weinstraße hat von der Erschließung der Klamm profitiert. „Es gibt eine Aktivität mehr, wo man die Gäste einen ganzen Tag lang hinschicken kann“, ist Stelzl überzeugt. Zimmervermieter und auch die Buschenschanken im Ort leben heute von der Klamm.
Preisschnapsen am Donnerstag
Die Klamm allein ist aber nicht das einzige Zugpferd der Buschenschank. Am Faschingsdienstag findet etwa ein Kinderzirkus statt und im Winter ist das Preisschnapsen eine Institution. „Jeden Donnerstag zwischen Heiligen Drei Könige und der Karwoche schnapsen wir Essen und Getränke aus“, erzählt Stelzl. Im Winter sind es einige wenige Stammgäste und vor allem Einheimische und die Nachbarn aus dem nahen Slowenien, die gerne zur Buschenschank Stelzl kommen. Am Nachbartisch haben slowenische Jugendliche platz genommen und man merkt, sie sind nicht zum ersten Mal hier. Einer dieser Stammgäste ist auch Jakob aus Wien. Er sitzt gerne mit Hans Stelzl zusammen und unterhält sich über vergangene Zeiten. Etwa, dass es noch bis in die 70er Jahre mehrere Getreidemühlen am Altenbach gab. Der Unternehmer kommt gerne nach Oberhaag um herunterzukommen. Er genießt die Ruhe und hat sich in der Nähe der Klamm ein Ferienhaus zugelegt. Besonders schätzt Jakob die Jause beim Buschenschank Stelzl. Die Brettljause kann sich sehen lassen und auch der eingeschenkte Sauvignon Blanc, noch aus der Ernte 2012, kann sich sehen lassen. „Die neuen Weine werden wohl in zwei Wochen abgefüllt“, kündigt Hans Stelzl an. Seinen Wein gibt es nur ab Hof, denn so viel produziert sein Weingut nicht und er braucht den Wein für seinen Buschenschank. Eine Besonderheit bei der Jause: Hier wird noch selbst geschlachtet. Ein eigener Schlachtraum wird auch von nahen Bauern frequentiert und garantiert die hohe Qualität der Jause. So war der Buschenschank einmal gedacht, hier wird wirklich alles selbst produziert.
Preisindex:
Brettljause 5,50 Euro
Käsebrot 2,50 Euro
1/8 Wein 1,30 Euro – 1,50 Euro
1/4 Mischung 1,20 Euro
Buschenschank Stelzl – Altenbacher
Altenbach 48
8455 Oberhaag
Telefon. 03455 6118
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