Körbe wickeln aus Gräsern und Kräutern
Bunte Körbe für Brot, Einkäufe oder einfach nur als Dekoration, herrlich duftend nach Wiesenkräutern – und das auch noch selbstgemacht! Walter Friedl hat uns bei einem Korbwickeln-Grundkurs am Serschenhof in Leutschach an der Weinstraße in die alte Technik eingeweiht.
Körbe können aus unterschiedlichsten Materialien hergestellt werden – zum Beispiel aus Stroh und Weiden oder auch aus Gräsern. Während die Strohkörbe mit „Pfiadl“ und Weideschienen vernäht werden, werden die Kräuter- und Gäserkörbe mit Nadel und Schnur zusammengehalten. Wie das funktioniert hat uns Walter Friedl beim Korbnäh- Grundkurs am Serschenhof nähergebracht. Mit viel Begeisterung und einem riesigen Sack voll Arbeitsmaterial begrüßt uns Walter, und legt gleich verschieden Gräserbündel auf den Boden. Flatterbinse, Wasserschwaden, Farne… aber auch aus Minze, Lavendel und sogar aus Bananenstauden lassen sich Körbe wickeln, wie Walter erklärt.
Gemeinsam mit uns Teilnehmerinnen wickelt Walter den Anfang des Korbes, und dann kann jede schon mit ihrem individuellen Korb starten. „Jeder Korb wird einzigartig werden“, versichert und Walter und lacht: „und jede von euch wird fertig werden – so lange bleiben wir heute hier!“ Nachdem wir die Technik (mehr oder wenige) heraus haben ist es fast unheimlich still, jede arbeitet konzentriert an ihrem Korb. Die Stimmung ist aber trotzdem sehr gut, Walter weiß die Runde immer wieder aufzulockern, obwohl „er immer wieder von Frauen Körbe bekommt…“ Seit seiner Kindheit ist Walter fasziniert vom Korbwickeln und –nähen, seit 12 Jahren beschäftigt er sich intensiver damit, und seit mittlerweile 4 Jahren ist das Korbnähen sein Hauptberuf. Bis jetzt hat er rund 2500 Körbe selbst genäht und gewickelt, sein Rekord waren 520 im Jahr – „Aber das war schon ziemlich viel!“. Wenn man bedenkt, dass er für einen Einkaufskorb rund 15-16 Stunden braucht, eine enorme Leistung.
Wir sind mittlerweile schon ein paar Runden gekommen, und nachdem alle den „Aufstieg“ auf den Rand geschafft haben, dürfen wir uns am Materialwechsel probieren. Gestartet wird üblicherweise mit der leichten Flatterbinse, Marion macht dann mit dem noch erstaunlich sattgrünen Farn weiter, Sabine und ich steigen auf Wasserschwaden um. Im „Gräserhaufen“ am Boden liegen noch ein paar Lavendel-Halme, die ich auch noch einbauen will – hier merkt man den Materialunterschied zur biegsamen Flatterbinse gleich. „Das ist die Kunst am Korbnähen, aber durch etwas Übung lernt man mit den Materialen richtig umzugehen“, versichert uns Walter. Denn dann können auch weitere Elemente wie zum Beispiel Muscheln, Äste oder Beeren in den Korb miteingebaut werden…
Am Ende des ca. 6-stündigen Kurses ist jeder Teilnehmerin ist die Freude über den selbst zusammengestellten und gewickelten Korb ins Gesicht geschrieben. Bettina bringt uns zum Abschluss noch eine wunderbare Jause mit der ganzen Vielfalt der Produkte vom Serschenhof: „Wunderschöne Körbe, und riechen tut’s hier jetzt wie in der Kräuterstube!“.
Wer sich nun selbst am Korbnähen probieren will, kann das bei einem der unterschiedlichen Kurse von Walter machen (Termine gibt‘s auch auf seiner Facebook Seite oder Website) oder sich sein Buch „Bunte Körbe aus Gräsern und Kräutern: Die Technik des Korbwickelns neu entdeckt“ holen.
Liebe Ulrike,
Danke für die Fotos und den tollen Bericht.
Es hat sehr viel Spaß gemacht und ich beginne schon fleißig Gräser zu trocknen.
Alles Liebe
Marion
Liebe Marion – Bitte gerne! War ein richtig lustiger Tag mit euch! 🙂 Ich hab auch schon ein paar Gräser am Trocknen… Hoffentlich wird das dann was, sonst mach ich halt nochmal den Krus bei Walter 😀
LG Ulrike
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