Ostern an der Südsteirischen Weinstraße – von Palmkatzerln bis zum Osterbrot
Die Sonne strahlt, die Blumen blühen, die Wiesen werden grüner… Ostern steht vor der Tür. Der erste von zwei Oster-Blogs beschäftigt sich mit dem Zeitraum vom Palmsonntag bis zur Fleischweihe. Frau Margit Sallfellner von der Klapothek in Arnfels gab mir Tipps, und ein Rezept, für den „perfekten Osterkorb“.
Palmsonntag
Am letzten Sonntag in der Fastenzeit wird dem Einzug Jesu Christi in Jerusalem gedacht, bei dem Palmzweige vom Volk auf den Weg gestreut wurden. In unserer Region werden dazu Zweige der Sal-Weide (auch Palm-Weide oder Kätzchen-Weide genannt) genommen. Die Blüten dieser Zweige werden „Palmkatzerl“ (Palmkätzchen) genannt. Diese blühenden Zweige werden, meist zusammen mit Buchsbaum- oder anderen Immergrün-Zweigen, zu einem Palmbuschen gebunden. Am Palmsonntag werden diese dann in einer Prozession zur Kirche getragen und dort geweiht. Ein besonders Schauspiel ist das Palmbuschentragen der Freiwilligen Feuerwehr Maltschach: Für den fast 40 m langen Palmbuschen werden nämlich 25 Träger gebraucht!
Karwoche
In der Karwoche, der Woche vor dem Ostersonntag, sind vor allem der Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag von Bedeutung. Traditionellerweise wird am Gründonnerstag eine grüne Speise gegessen (meist der erste Spinat, oder ein „Ersatz“ aus Brennnesseln oder Scharfgarbe). Am Karfreitag (in der katholischen Kirche ein strenger Fasttag) wird dem Kreuztod Jesu Christi gedacht. In den Kirchen wird die Kreuzwegandacht besonders feierlich gehalten.
Einer der traditionellsten Bräuche unserer Region ist die Osterfleischsegnung am Karsamstag. Bei der sogenannten Fleischweihe werden die in ein besticktes Tuch gehüllten Osterkörbe in den Kirchen und Kapellen, aber auch an Wegkreuzen gesegnet. Vielerorts wird beim Kochen des Osterfleisches auch der Palmbuschen des Vorjahres im Ofen verheizt, was wiederum Segen bringen soll.
Und was gehört nun in so einen Osterkorb?
„Natürlich Osterfleisch, also das Xöchlte, Osterwürstl, gekochte Eier, Kren und selbstverständlich das Osterbrot“, erzählt mir Margit. Natürlich kann man diese „Grundausstattung“ noch beliebig erweitern: ob mit Schinken, geselchter Zunge, Kübelfleisch oder anderen Spezialitäten. Neben dem Inhalt für den Korb gibt’s in der Klapothek auch das Drumherum, nämlich Körbe und passende bestickte Tücher. Neben einer sehr kompetenten und herzlichen Kundenberatung bieten Margit und ihr Team auch die Möglichkeit sich individuell Geschenks- und Osterkörbe zusammenstellen zu lassen.
Und was macht so einen Osterkorb nun „perfekt“?
Margit ist sich hier sicher: „Regionalität und die damit verbundene Qualität!“. Nicht nur das (Oster)Fleisch wird von heimischen Betrieben bezogen, auch das (Oster)Brot kommt direkt aus der Region, z.B. vom Brothof Atschko in Glanz, ebenso wie die „Krennwurzn“ aus der Steiermark.
Für das Osterbrot vom Brothof Atschko konnte ich auch noch das Rezept ergattern, das ich euch natürlich nicht vorenthalten will:
Klapothek`s – Osterbrot vom Brothof Atschko
Zutaten:
- 2,5-3kg Mehl
- 500ml Milch
- 500ml Südsteirischer Wein
- 250g Butter
- 3 Eier
- 1,5-2 Würfel Germ oder 5-6 Tütchen Trockengerm
- 300g Zucker
- 30g Salz
- 2 Zimtschoten
- 1 Biozitronenschale
- eventuell Rosinen
- Ei zum bestreichen
Zubereitung:
- Mehl in eine Größere Schüssel geben. Alle trocknen Zutaten dazu geben (Salz, Zucker, Zitronenschale)
- Milch erwärmen, Butter hinein geben und auflösen. Germ darin auflösen.
- Wein mit Zimtschote aufkochen, kurz ziehen lassen und Zimt entfernen, etwas auskühlen.
- Flüssigkeiten mit dem Mehl vermengen sodass ein eher festerer Teig entsteht und gut durchkneten (Rosinen einkneten).
- Das Osterbrot einmal aufgehen lassen und dann in kleine oder größere Laibe formen.
- In einem Brotkorb oder Schüssel geben (Geschirrtuch auskleiden damit es nicht anklebt).
- Nochmals aufgehen lassen, auf das Backblech stürzen, mit versprudeltem Ei
- Das Osterbrot ins vorgeheizte Backrohr geben und bei 210°C mindestens 3/4h-1h backen, in der Mitte der Backzeit die Hitze etwas reduzieren
Ich werde das Rezept auf jeden Fall ausprobieren, und euch das Ergebnis im zweiten Blog zu „Ostern an der Südsteirischen Weinstraße“ (in Verbindung mit weiteren Osterbräuchen der Region) präsentieren.
Die Klapothek bietet aber nicht nur regionale Qualitätsprodukte und frisches, saisonales Obst und Gemüse, auch Bio- und Reformwaren sind im Sortiment. Und zwischen Honig, Marmeladen, Fairtrade-Schokolade und handgefertigten Taschen und Mützen ist sicher auch das ein oder andere für den Osterhasen dabei… Vorbeihoppeln lohnt sich!
mhh… das Osterbrotrezept probier ich sicherlich aus 😉
Ich werd’s nächste Woche auch versuchen.
Bitte sag uns dann, wie’s dir geschmeckt hat! 🙂
Pingback:Ostern an der Südsteirischen Weinstraße – Von der Fleischweihe zum Oapeckn
Pingback:Von Brot- Und „Weichkeabln“