Ursprünglich wurde der Klapotetz zum Vertreiben der Vögel aus dem Weingarten genutzt, heute ist er vielmehr Symbol für die Weinbautradition in der Steiermark. Er besteht aus verschiedensten Holzarten und wird am Jakobi- bzw. am Annatag ( 25. und 26. Juli) aufgestellt.
Name
Früher verwendete man in der Steiermark für die „hölzerne Vogelscheuche“ den deutschen Begriff „Windmühl“. Daher wird für das Wort Klapotetz auch nach wie vor meist der weibliche Artikel ‚die‘ verwendet. In den südsteirischen Grenzgebieten wurde durch die Nähe zu Slowenien (ehemaliges Jugoslawien) immer schon der Begriff „Klapotetz“ verwendet. Erst nach und nach wurde dieser, aus dem slawischen stammende Begriff zum Vorreiter und überdeckte mit der Zeit den Begriff „Windmühl“. Der Begriff Klapotetz leitet sich vom slowenischen „klopotati“ = klappern und „klopotec“ = Klapotetz ab.
Bauweise
Eine Besonderheit des Klapotetz ist, dass für die Herstellung mehrere Holzarten verwendet werden, die schlussendlich den besonderen Klang dieses südsteirischen Wahrzeichens erzeugen. Die eigentliche Funktion des Klapotetz ist es nämlich, durch die Drehbewegung und die dadurch erzeugten „Melodien“, jegliche Vogelarten von den, für alle Weinbauern kostbaren Weintrauben fernzuhalten. Folgende Holzarten werden für den Bau verwendet:
Der Korpus wird zum größten Teil aus Eschenholz, die acht Flügel (auch Federn genannt) aus Fichtenholz, das Klangbrett aus Vogelkirsche und die Verbindungsstücke auf Grund der starken Beanspruchung aus dem sehr harten und widerstandsfähigen Holz der Kornellkirsche gebaut. Charakteristisch ist der Bund aus Birkenzweigen am Ende des Klapotetz. Dieser soll dem Wind etwas Angriffsfläche bieten. Der Durchmesser des Windrades beträgt meist einen Meter.
„Der Klapotez“ mit Erich Silberschneider
Tradition
Wie schon erwähnt, dient der Klapotetz dazu, durch seine Drehbewegungen und die dadurch erzeugten ‚Melodien‘, Vögel aus den Weingärten der Südsteiermark und Slowenien fernzuhalten um so die optimale Weinernte zu garantieren. Leider sind die Informationen über den Erfinder des Klapotetz und wann beziehungsweise wo er ihn erbaut hat, über die Jahre verlorengegangen. Eine Legende besagt, dass der erste Klapotetz bereits in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts in einem Weingarten aufgestellt wurde. So unterschiedlich die verschiedenen Weinanbaugebiete sind, so unterschiedlich ist auch das Datum an dem der Klapotetz im Weingarten aufgestellt wird. In manchen Gebieten wird er bereits am 25. Juli zu Jakobi (26. Juli Annatag), anderswo am Tag des Hl. Lorenz (10. August) oder auch erst fünf Tage später zu Mariä Himmelfahrt, aufgestellt. Das Aufstellen des Klapotetz ist jährlich für alle Weinbauern ein besonderes Fest. Es werden Freunde und Bekannte eingeladen und mit vereinten Kräften stellt man das Wahrzeichen auf. Traditionsgemäß wird der Klapotetz nach der Weinernte funktionslos und dadurch um den 11. November (Martini) wieder abgebaut. Trotzdem gibt es vereinzelt Weingärten, in denen der Klapotetz auch über den Winter im Weingarten stehen bleibt. Der weltgrößte Klapotetz steht mit einer Höhe von 19 Metern und einem Gewicht von 25 Tonnen, auf einem Betonfundament im südsteirischen Leutschach. Er wurde 2010 aufgestellt.
Geschichten und Gedichte
Von der Erschaffung des Klaotetz
Von Klapotetzhof Silberschneider und Klapotetz Competition – Hauptsache Klapotetz!